Nach dem Test in Herne aus der Vorwoche fragten Sebastian Müer und ich die Form erneut ab, diesmal bei einem siebenrundigen Schnellturnier in Osnabrück. Bedenkzeit: 25 Minuten pro Spieler und Partie. Mit Zaitsev, Kabatianski und Richter waren drei Intenationale Meister unter den 70 Teilnehmern, hinzu kam mit dem Nachwuchstalent FM Blübaum noch ein weiterer Titelträger. Die genannten Meister belegten tatsächlich am Ende auch die vorderen Plätze, doch einer funkte dazwischen: Sebastian "kam ins Geld" und belegte Platz 3 - hinter Richter, punktgleich mit Zaitsev und 6,0 (!) Punkten.

Kurz zum Verlauf: Sebastian startete mit drei Siegen gegen zwar schwächere Konkurrenz, konnte aber auch mit seinem Spiel zufrieden sein. In Runde 4, zur Mitte des Turniers also, traf er dann auf den späteren Sieger IM Richter. Sebastian hatte zwei Mehrbauern und nahm noch einen dritten, stattdessen hätte er aber besser einen Bauern zurückgegeben, denn seine Dame wurde überraschend auf dem vollen Brett gefangen. Es sollte sein einziger Minuspunkt bleiben. In den letzten drei Runden gab es dann wieder drei volle Punkte hintereinander. Zwei schwächere Gegner waren darunter, aber auch der annähernd gleichstarke Jens Schulz vom SK Nordhorn-Blanke. Hier zeigte Sebastian seine beste Leistung. In einer positionellen Partie schob er ein Doppelturmendspiel (mit einem Mehrbauern) eiskalt zum Sieg. 6,0/7 und Platz 3! Platz zwei wäre dringewesen, wenn Zaitsev und Blübaum in der letzten Runde remisiert hätten, aber Erstgenannter rang seinen Gegner im Endspiel nieder.

Bei mir lief es zumindest in den ersten 5 Runden ähnlich gut. Zunächst zwei schwächere Gegner besiegt, dazwischen lag eine Niederlage gegen den oben genannten Jens Schulz. Mit 2,0/3 folgten dann zwei erfolgreiche Runden: Ein unspektakuläres Remis nach Dauerschach in einem Turmendspiel gegen Thorben Koop, 2100er, und ein positionell herausgespielter Sieg in einem einfachen Turmendspiel mit Mehrbauer gegen einen 1900er. 3,5/5 waren ein sehr gutes Resultat. Die letzten beiden Runden gegen ebenfalls etwa 1900er gingen dann aber daneben: Zunächst eine Eröffnungskatastrophe, was halt mal passieren kann, dann aber in der letzten Runde ein einfaches Turmendspiel und Kampf auf drei Ergebnisse, aber der Gegner schaffte die Umwandlung.

Dennoch kann man das Turnier positiv betrachten: Sebastian hat eine Turnierleistung von 2300 DWZ erreicht und ich habe leicht über meiner aktuellen Zahl abgeschnitten, aber da ist Luft, die beiden letzten Turniere haben gezeigt, was bei uns möglich ist.

- frank modder, 31.08.11

Hier noch der Link zur offiziellen Turnierseite.

Ein kurzer Bericht (mit Fotos) beim SK Union Oldenburg.