- NordWest Cup 2019 -
Bad Zwischenahn
24.01. - 27.01.
 

Zwei Abendsitzungen aus dem Ammerland
 
#15

Der erste Bericht vom traditionellen NordWest-Cup seit 3 Jahren! Aber es wird auch ein relativ kurzer. Ich zeige zwei lange Abendsitzungen aus dem Turnier: In den Runden 1 und 5 hatte ich jeweils die längste Partie zu bestreiten. Für mich war es die 15. Teilnahme im Ammerland. Sebastian hat diesmal nicht mitgespielt, da er eine Einladung zu einem IM-Turnier in Hamburg erhalten hatte, welches sich terminlich mit Bad Zwischenahn überschnitt. Ein kleiner Bericht dazu folgt.

Dennoch hatten wir ein fulminantes Dreierteam am Start, welches sich täglich von Bunde aufmachte. Holthusens Keno Lübsen bestätigte seine anhaltend gute Form, mein Mannschaftskamerad bei Union Oldenburg II, Maik Schäfer, erwischte hingegen ein rabenschwarzes Turnier. Er konnte trotz fast immer interessanter Kampfstellungen nichts Zählbares verbuchen. Keno hingegen verbuchte zwei Siege gegen <2000 und remisierte zweimal >2200.

Ich selber hatte das bescheiden-ironische Ziel formuliert, eine Partie zu gewinnen. Das war jedenfalls mein Ergebnis der letzten Jahre. Vor diesem Turnier hatte ich zwei Siege aus den letzten 20 NordWest-Cup Partien (ok, die Remisquote ist relativ hoch). Ich konnte mein Ziel erreichen, musste aber bis zur letzten Runde warten, und selbst da musste ich den Punkt mit den Zähnen greifen. Zwei Partieausschnitte von dem Turnier:

Abendsitzung I

In der 1. Runde musste ich gegen WIM Goossens antreten - Internationale Meisterin der Frauen. Das wird man schon mit 2200 ELO, meine Gegnerin aus Belgien lag knapp darunter.  Die Runde begann um kurz nach 16 Uhr. Am Ende war diese Partie die Längste an diesem Abend (fast zeitgleich mit einer anderen Partie, die kurioserweise direkt am Brett neben mir stattfand - man ist ja schiedsrichterfreundlich). Beendet war sie um genau 22:04 Uhr:

Modder - Goossens

Am nächsten Tag folgte eine Eröffnungskatastrophe gegen Lara Schulze (2175) und eine weitere Null mit Weiß gegen Carsten Grabow (2070) - auch hier waren es schlicht mangelnde Kenntnisse der Eröffnung, die mir letztlich das Genick brachen. Eine Doppelnull nach der hoffnungsvollen Auftaktrunde wiesen auf ein weiteres verkorkstes NWC-Turnier hin.

Der Sieg sollte dann morgens in Runde 4 folgen gegen Emdens Wolfgang Röttcher (1698). Weiß war auch im Endspiel überspielt, aber eine Unachtsamkeit von mir, und er konnte seine schwachen Bauern liquidieren - Remis. Somit frustrierende 1,0/4. Und was bekommt man dann zugelost mit dieser üppigen Punkteausbeute? 2200…

Abendsitzung II

Gegner am Samstag Nachmittag/Abend war der starke und aufstrebende niedersächsische Kaderspieler Torben Knüdel, ELO 2200/DWZ 2100. Sebastian hatte gegen ihn zuletzt in Verden gespielt. Wieder war es die längste Partie an diesem Abend, „nur“ bis 21:42 Uhr, aber dafür deutlich über 100 Züge. Das hatte ich erst einmal: Gegen Lentjes im Jahre 2012 verlor ich in 111 Zügen. Hier wurden es mehr...

Modder - Knüdel

Am letzten Tag des Turniers übersah ich nach einem völligen Black-Out in der Eröffnung gegen Michael Kotter (2063) einen Einschlag auf f7. Leider ist es so, dass ich einfach ein Nachtmensch bin, und in den Morgenpartien funktioniert das Gehirn nicht so richtig. Diese Runde war die Höchststrafe - Start um 9 Uhr. Natürlich darf das trotzdem nicht passieren. Man sieht aber ja, dass es abends besser lief - zumindest im Ergebnis. Zum Abschluss gelang mir aber ein recht gut herausgespielter Sieg gegen Horst Gehlen (1822).  Meine ELO konnte ich behaupten, aber es gab ein DWZ-Minus von über 20 Punkten.

Fazit:

Wieder mal ein im Grunde erfolgloser NordWest-Cup. Man ist hier ja schon froh, wenn die Verluste an Wertungspunkten  nicht allzu hoch ausfallen... Aber dennoch zwei erinnerungswürdige Abendsitzungen. Nächstes Turnier wird wohl erst das Grenke Open in Karlsruhe sein. Da fangen die Vormittagsrunden immer um 9 Uhr an…

Hier noch der Link zur Turnierseite:

Nordwest-Cup

- frank modder, 10.02.2019
 

Abendanalyse mit Keno