#15
Der erste Bericht vom
traditionellen NordWest-Cup seit 3 Jahren! Aber es wird auch ein relativ
kurzer. Ich zeige zwei lange Abendsitzungen aus dem Turnier: In den Runden
1 und 5 hatte ich jeweils die längste Partie zu bestreiten. Für
mich war es die 15. Teilnahme im Ammerland. Sebastian hat diesmal nicht
mitgespielt, da er eine Einladung zu einem IM-Turnier in Hamburg erhalten
hatte, welches sich terminlich mit Bad Zwischenahn überschnitt. Ein
kleiner Bericht dazu folgt.
Dennoch hatten wir
ein fulminantes Dreierteam am Start, welches sich täglich von Bunde
aufmachte. Holthusens Keno Lübsen bestätigte seine anhaltend
gute Form, mein Mannschaftskamerad bei Union Oldenburg II, Maik Schäfer,
erwischte hingegen ein rabenschwarzes Turnier. Er konnte trotz fast immer
interessanter Kampfstellungen nichts Zählbares verbuchen. Keno hingegen
verbuchte zwei Siege gegen <2000 und remisierte zweimal >2200.
Ich selber hatte das
bescheiden-ironische Ziel formuliert, eine Partie zu gewinnen. Das war
jedenfalls mein Ergebnis der letzten Jahre. Vor diesem Turnier hatte ich
zwei Siege aus den letzten 20 NordWest-Cup Partien (ok, die Remisquote
ist relativ hoch). Ich konnte mein Ziel erreichen, musste aber bis zur
letzten Runde warten, und selbst da musste ich den Punkt mit den Zähnen
greifen. Zwei Partieausschnitte von dem Turnier:
Abendsitzung I
In der 1. Runde musste
ich gegen WIM Goossens antreten - Internationale Meisterin der Frauen.
Das wird man schon mit 2200 ELO, meine Gegnerin aus Belgien lag knapp darunter.
Die Runde begann um kurz nach 16 Uhr. Am Ende war diese Partie die Längste
an diesem Abend (fast zeitgleich mit einer anderen Partie, die kurioserweise
direkt am Brett neben mir stattfand - man ist ja schiedsrichterfreundlich).
Beendet war sie um genau 22:04 Uhr:
Modder
- Goossens
Am nächsten Tag
folgte eine Eröffnungskatastrophe gegen Lara Schulze (2175) und eine
weitere Null mit Weiß gegen Carsten Grabow (2070) - auch hier waren
es schlicht mangelnde Kenntnisse der Eröffnung, die mir letztlich
das Genick brachen. Eine Doppelnull nach der hoffnungsvollen Auftaktrunde
wiesen auf ein weiteres verkorkstes NWC-Turnier hin.
Der Sieg sollte dann
morgens in Runde 4 folgen gegen Emdens Wolfgang Röttcher (1698). Weiß
war auch im Endspiel überspielt, aber eine Unachtsamkeit von mir,
und er konnte seine schwachen Bauern liquidieren - Remis. Somit frustrierende
1,0/4. Und was bekommt man dann zugelost mit dieser üppigen Punkteausbeute?
2200…
Abendsitzung II
Gegner am Samstag Nachmittag/Abend
war der starke und aufstrebende niedersächsische Kaderspieler Torben
Knüdel, ELO 2200/DWZ 2100. Sebastian hatte gegen ihn zuletzt in
Verden gespielt. Wieder war es die längste Partie an
diesem Abend, „nur“ bis 21:42 Uhr, aber dafür deutlich über 100
Züge. Das hatte ich erst einmal: Gegen Lentjes
im Jahre 2012 verlor ich in 111 Zügen. Hier wurden
es mehr...
Modder
- Knüdel
Am letzten Tag des
Turniers übersah ich nach einem völligen Black-Out in der Eröffnung
gegen Michael Kotter (2063) einen Einschlag auf f7. Leider ist es so, dass
ich einfach ein Nachtmensch bin, und in den Morgenpartien funktioniert
das Gehirn nicht so richtig. Diese Runde war die Höchststrafe - Start
um 9 Uhr. Natürlich darf das trotzdem nicht passieren. Man sieht aber
ja, dass es abends besser lief - zumindest im Ergebnis. Zum Abschluss gelang
mir aber ein recht gut herausgespielter Sieg gegen Horst Gehlen (1822).
Meine ELO konnte ich behaupten, aber es gab ein DWZ-Minus von über
20 Punkten.
Fazit:
Wieder mal ein im Grunde
erfolgloser NordWest-Cup. Man ist hier ja schon froh, wenn die Verluste
an Wertungspunkten nicht allzu hoch ausfallen... Aber dennoch zwei
erinnerungswürdige Abendsitzungen. Nächstes Turnier wird wohl
erst das Grenke Open in Karlsruhe sein. Da fangen die Vormittagsrunden
immer um 9 Uhr an…
Hier noch der Link
zur Turnierseite:
Nordwest-Cup
- frank modder,
10.02.2019
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Abendanalyse mit
Keno
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