Turm Holthusen war
vom 03. bis zum 06.02. mit drei Teilnehmern beim 7. Nord-West-Cup in Bad
Zwischenahn vertreten. Das lt. Veranstalter „schönste Turnier des
Nordens“. Oder wie der Vertreter der Stadt in seiner Begrüßung
meinte: „Bei diesem Turnier spielen Großmeister mit, und sogar Internationale
Meister sind dabei.“ Das Turnier erreichte mit zu Beginn über 180
Teilnehmern einen neuen Rekord und war mit mehreren GM (ja, und auch IM!)
sehr stark besetzt. Das 7-rundige Turnier wurde von Titelverteidiger GM
Meijers gewonnen, punktgleich mit IM Meins und GM Novikov. Der Topgesetzte
indische Großmeister Sandipan, ein ehemaliger Schüler Anands,
blieb mit Rang 14 hinter den Erwartungen ein wenig zurück.
Und Holthusen? Unser
Dreigestirn Martin Klinkenborg, Andreas Slopinski und ich hatten einen
unvergessenen Auftakt: In der 1. Runde erwarteten wir, die wir ja allesamt
in der unteren Hälfte „gesetzt“ waren, eigentlich Niederlagen. Doch
alle drei konnten wir punkten, Martin und Andreas erreichten Remis, ich
konnte gar gewinnen. Mein Gegner war so frustriert, daß er gleich
mal aus dem Turnier ausstieg. Die Partie wurde mit einem Taschenrechner
ausgezeichnet. Nun, damit konnte man nicht rechnen... :-)
Am 2. Tag mit erstmals
zwei Partien pro Spieler kamen wir dann wieder etwas auf den Boden der
Tatsachen zurück. Martin holte wenigstens noch einen Punkt, Andreas
kam auf ein Remis, während ich zweimal verlor. Dadurch war ich in
der Lage, am 3. Tag mit zwei Remisen wieder zu punkten, während diesmal
Andreas zwei Nullen buchen mußte. Martin hingegen hatte zunächst
in einer 5-Stunden-Partie im Endspiel ein Remis weggeworfen und war entsprechend
gefrustet, gewann dann aber seine zweite Partie des Tages (O-Ton: „Ich
habe gerade Remis abgelehnt. Ich hau' voll drauf, und wenn ich auch verlier...“).
Der letzte Tag: Andreas
hatte etwas Pech, denn sein erster Gegner erschien nicht. In der anderen
Partie holte er ein Remis und schloß mit 2,5 Punkten ab. Martin spielte
dann DIE Holthuser Partie überhaupt und streckte einen starken Gegner
mit einem (annähernd) Damenopfer in einer Kurzpartie nieder. Auch
dieses Spiel wurde mit einem Taschenrechner bedacht. Danach lieferte er
uns noch eine weitere Kurzpartie, hier wurde er aber nach einem schweren
Eröffnungsfehler böse gerupft. Am Ende 3,5 Punkte und ein gutes
Turnier für Martin. Ich selber konnte noch einmal zwei Remisen verbuchen
und landete bei 3 Punkten.
Am Ende waren wir alle
zufrieden. Ein wirklich empfehlenswertes Turnier. Wer noch nicht da war:
Nächstes Jahr unbedingt hinfahren! Und sei es nur, um einmal die Atmosphäre
zu spüren und die schrägen Vögel zu beobachten. Ach ja,
spannend wird es auch sein, ob wir uns eine ELO-Zahl erspielt haben. Unsere
Gegner hatten zumeist eine, und der Weltverband FIDE hat ja die Grenze
für die Erteilung von ELO-Zahlen gesenkt, also hoffen wir mal, daß
wir dabei sind!
Hier mal wieder etwas
Statistik und ein paar Bilder. Die folgenden Gegnerzahlen sind in der Tat
ELO, nicht DWZ.
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Der Spielsaal: Ca.
90 Bretter warteten auf die Protagonisten. Rechts in der Reihe am Fenster
spielten die Bretter 1-8. So hoch kamen wir nicht. Martin schaffte es mal
bis Brett 34. |
Das umlagerte Spitzenbrett:
Hier spielt gerade der Topgesetze GM Sandipan (roter Pullover) gegen IM
Gerlef Meins, welcher am Ende Rang 2 belegte. |
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Der Kämpfer:
Martin Klinkenborg bewies einmal mehr Steherqualitäten und übertraf
sein selbstgestecktes Punkteziel. 50% in einem solchen Turnier - Bravo! |
Fighter II: In seinem
ersten großen Turnier zeigte Andreas Slopinski eine gute Leistung
und trotzte dem ein oder anderen ELO-Tier ein Remis ab. |
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