Und noch ein
doppeltes Lottchen
Wieder zwei Turniere
in einem Bericht. Zum vierten Mal im französischen Capelle la Grande
und zum 376. Mal beim Nordwest-Cup in Bad Zwischenahn. Na ok, so oft war
es nicht, aber oft genug. Bad Z. ist immer stressig mit Doppelrunden etc.,
während Frankreich auch immer etwas Urlaub ist. Jedenfalls abseits
vom Brett.
Bad
Zwischenahn
Über 350 Leute
in drei Open. Obwohl: Ist es eigentlich ein Open, wenn diese durch Wertungszahlen
reglementiert sind? Das wäre mal eine abendfüllende Diskussion!
Nicht, dass sich da nochmal einer einklagt :-) Ansonsten wie immer 7 Runden
Fischer sehr kurz (+15 Min), jede Menge Gedränge und hochgezüchtete
Kids. Stürzen wir uns also gleich mal rein ins Getümmel…
Das Turnier begann
direkt mit einem kleinen Rückschlag - Remis gegen 1900. Sebastian
stand auf Gewinn, übersah eine Taktik - und nachher stand noch der
Gegner auf Gewinn, tauschte aber die falsche Figur in ein Remis-Endspiel
ab. Am Freitag ging es dann mit den Doppelrunden los. Zunächst eine
strategische Meisterleistung mit Weiß gegen 2000.
Nachmittags ging es
hin und her mit Schwarz gegen einen jungen 2000er. Beide Seiten hatten
mal Gewinnchancen. Das Endspiel war Remis, bis Bast unglücklicherweise
noch Gewinnambitionen entwickelte…
Weigand
(2000) - Sebastian 1:0
Uff! Wieder mal kündigte
sich ein gebrauchtes Turnier an. Der Samstag entwickelte sich dann zu einer
Kopie des Vortages. Zunächst gab es einen Weiß-Sieg gegen 2000.
Bast stand früh auf Gewinn, konnte es aber nicht verdichten und musste
die Partie im Endspiel ein weiteres Mal gewinnen.
Nachmittags folgte
wieder ein Drama. Der Gegner mit etwa 2000 peitschte gut, Bast verteidigte
ebenso, stampfte die Partie aber irgendwann weg. Trickreich erreichte der
Oldenburger ein gut haltbares Endspiel - als er plötzlich wieder ambitioniert
wurde und sich prompt erneut die Null abholte:
Hammann
(2000) - Sebastian 1:0
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Bitte gehen Sie
weiter. Es gibt hier nichts zu sehen. Vorschlafen für Capelle?
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Der letzte Tag brachte
als Gegner einen 12jährigen Georgier mit 1900… Der war mit 2,5 aus
3 gegen drei FM ins Turnier gestartet, bis ihn IM Markus Lammers stoppen
konnte. Sebastian hatte mit Weiß nichts, am Ende ein Remis. Eine
strategisch sehr starke Partie des Jungen, der mit einer DWZ über
2300 einsteigt. Das sind die dankbaren Gegner… In der letzten Runde haute
Bast dann mit Schwarz gegen 2000 drauf nach dem Motto Phantasie statt Theorie.
Der Höhlenmenschen-Angriff ging durch:
Kornrumpf
(2000) - Sebastian 0:1
Immerhin mal! Am Ende
natürlich ein enttäuschendes Turnier mit ordentlich Minus. Verlassen
wir also schnell den Ort des Grauens und begeben wir uns in das französische
Capelle la Grande!
Capelle
la Grande
Das ist wirklich mal
ein Open in Frankreich: Über 500 Spieler in EINEM Turnier. Losungstechnisch
ist so etwas natürlich immer kritisch (Stichwort: Ping-Pong, also
abwechselnd sehr starke und sehr schwache Gegner). Die Franzosen gönnten
sich 9 Runden, auch hier mit einem sehr kurzen Fischer. Aber wie ich immer
sage: Da geht noch was!
Meist gab es Einfachrunden,
abe auch zwei Doppelspieltage. Turnierstart mit Weiß - gut. Gegen
einen schwächeren Gegner - weniger gut. Sebastian opferte den 1900er
früh kaputt, fand dann aber nicht den K.O.-Schlag. Am Ende stampfte
er die Stellung sogar noch komplett weg. Das schauen wir uns mal kurz an:
Sebastian
- Sacharewicz (1900) 0:1
Nun galt es also, einen
Zugang zum weiteren Turnierverlauf zu finden. Eine Schlappe kann man in
einem neunrundigen Turnier meist noch irgendwie wettmachen. Problem ist,
dass man mit einer weiteren Pleite aber nichts mehr erwarten kann. Es folgte
zunächst ein klarer Sieg gegen einen jungen 1900er. Nicht ganz eindeutig
war der folgende Punkt gegen einen hochgezüchteten 12jährigen
mit knapp 1900. Bast stand einmal kritisch, bewahrte aber kaltes Blut.
2,0/3 - und jetzt gab
es erstmals ein größeres Kaliber. Ein 16jähriger FM mit
IM-Stärke (2424) mit Schwarz. Bast spielte eine saubere Eröffnung,
bereits nach etwa 20 Zügen war man in einem Endspiel. Hier passierte
dann nicht allzu viel, bis sich plötztlich sogar eine Chance auf mehr
bot:
Kanov
(2424) - Sebastian 1/2
Das war eine ausgelassene
Möglichkeit an einer Stelle. Ansonsten aber durchgehend eine sehr
sinnige Partie und ein vernünftiges Schwarzremis gegen einen starken
Gegner.
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Sonnenuntergang
am Strand hinter unserem Appartement in Belgien
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Es folgte ein schneller
Weißsieg gegen einen Gegner mit knapp 2000 Wertungspunkten, bevor
es wieder mit Schwarz gegen einen jungen IM ging. Hier verlor Bast die
Partie quasi aus der Eröffnung heraus. Wir hatten das Pech, dass wir
nicht das letzte Update der Datenbank gezogen hatten, sonst hätten
wir gewusst, dass der Gegner seine Eröffnung geändert hatte…
Ja, die Hausaufgaben!
Mit 3,5 aus 6 folgten
nun zunächst zwei schwächere Gegner, die mehr oder weniger klar
besiegt wurden. In der letzten Runde ging es darum, wie gut das Turnier
werden würde: Weiß gegen 2286. Ein junger FM. Die Partie ließ
sich gut an. Schwarz verspekulierte sich an einer Stelle. Bast stand auf
Gewinn, als das Elend einmal mehr seinen Lauf nahm:
Sebastian
- Fiedorek (2286) 0:1
Damit war es wieder
mal Essig mit einem erfolgreichen Turnier. Lediglich die Zahl bestätigt.
Was bleibt als Fazit? Fünf Siege. In drei der restlichen vier Partien
ebenfalls mal auf Gewinn gestanden. Eine klare Niederlage. Also die erste
und die letzte Partie waren Dramen, beide hätten gewonnen werden können
und müssen. Dazwischen lagen 5,5/7… Immer fehlt scheinbar nur ein
bisschen.
Immerhin aber ein
guter Urlaub. Unser Appartement lag wie im Vorjahr in Belgien, unmittelbar
im Grenzgebiet zu Frankreich.
frank modder, 24.03.2024
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Nochmal Belgien
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