Herzlichen Glückwunsch,
Garry Kasparov! Die Nr. 1 der Weltrangliste wurde am 13. April 40 Jahre
alt! Dieses einmalige Genie der Schachgeschichte sei deshalb hier mit einer
Partie vorgestellt. 1985 wurde der in Baku geborene Kasparov nach seinem
Sieg über seinen russischen Landsmann Karpov 13. Schachweltmeister.
Übrigens ist es mit Kasparov und der „13“ irgendwie verhext: Geburtstag
am 13., 13. Weltmeister, sein Name besteht aus 13 Buchstaben, er wurde
’85 Weltmeister (8+5=13) mit 13:11 etc. etc. Es gibt noch eine Reihe weiterer
Beispiele. Nur eine seltsame Koinzidenz oder doch mehr!? :-)
Aber zu unserer Partie:
Karpov verpasste 1986 die Revanche und durfte es 1987 in Sevilla ein drittes
Mal versuchen. Das Match war auf 24 Partien angesetzt. Zur Halbzeit führte
Kasparov mit einem Punkt, Karpov glich aber in der 16. Partie aus. Es folgten
nur noch Unentschieden bis zur vorletzten Runde. 11:11 stand es demzufolge.
Bei einem Ausgang von 12:12 sollte Kasparov den Titel behalten, somit musste
Karpov in seiner letzten Weisspartie alles riskieren - und tatsächlich,
er gewann Durchgang 23. Kasparov half in der letzten Partie also nur noch
ein Sieg.
Zwei Jahre vorher stand
es ebenfalls 12:11 für den Herausforderer, damals hieß er aber
Kasparov. Karpov hätte damals, 1985, die letzte Partie mit Weiß
gewinnen müssen, aber er verlor. Damals kommentierte man, eine Partie
unter solchen Weltklasseleuten gewinnen zu müssen, sei ein von vornherein
aussichtsloses Unterfangen*. 1987 wollte Kasparov zeigen, daß es
doch geht. Hier nun diese berühmte Partie, die Schachgeschichte geschrieben
hat. Die Partie wurde in aufgeregter Atmosphäre gespielt. Am Ende
kam Karpov in haarsträubende Zeitnot (Regelung: 40 Züge in 2
Std. 30 min.) und das Temperament der spanischen Zuschauer war kaum mehr
zu zügeln. Deutlich wurde aus dem Publikum der Ruf eines aufgeregten
Fans vernommen: "Olé!".
|
|
Garry Kasparov
|
Der "Menschenfresser"
|
* vgl. Budde/Nikolaiczuk,
Schach-WM '84/'85, Beyer Verlag |
*
**
***
|