von ANDREAS SLOPINSKI
Am 6.Spieltag der laufenden
Saison trafen wir auf unsere Tabellennachbarn aus Emden. Leider konnten
wir abermals nur mit drei Mann auflaufen. Trotzdem waren wir guten Mutes
und sahen uns als ebenbürtige Gegner der 4.Mannschaft der Königsspringer
aus Emden. Nach dem Eintreffen in dem herrlich renovierten neuen Spiellokal
der Emder hielten wir uns sogar für Favoriten, da den Emdern gleich
die ersten beiden Bretter fehlten.
Wir ließen das
zweite Brett frei, was dem Emder Spieler alles andere als unangenehm war,
da er so wieder zurück ins warme Bettchen konnte. Also 0:1
Den Ausgleich erzielte
Michael Gardey an Brett 4. Er hatte es mit einer gerade einmal 13-jährigen
Nachwuchshoffnung zu tun. Michael musste sich gegen ein Dreispringerspiel
verteidigen und erlangte sehr bald Ausgleich. Durch seinen guten Läufer
auf b7 und seinen Springer auf f6 nahm er sogleich den Bauern e4 unter
Beschuss. Als schließlich der Bauer erobert wurde, sah es schon wirklich
gut aus für Michael. Dann ging aber doch alles schneller, als wir
alle annahmen. Seine Gegnerin stellte eine Figur nach der anderen ein.
Ihr fehlten nach 20 Zügen schon glatte 2 Türme. Die Partie war
damit natürlich schon entschieden. Michael stellte ihr zum Schluss
noch ein sehenswertes Mattnetz auf, in welches sich die Jugendspielerin
auch gleich verfing. 1:1
Die Führung besorgte
Joest Wessels an Brett 3. Joest eröffnete standesgemäß
mit seinem Colle-System. Schwarz hielt mit der langen Rochade und einem
Bauernvormarsch auf dem Königsflügel dagegen. Das Problem war
nur, dass Joest noch gar nicht rochiert hatte und nachdem auch er lang
rochiert hatte, konnte Joest die Felderschwächen auf dem Königsflügel
konsequent ausnutzen. Auch im Zentrum gelang es Joest entscheidende Vorteile
zu erzielen. Als wir uns schon auf ein besseres Endspiel einstellten, stellte
der Emder Spieler etwas ganz anderes ein – nämlich einen Läufer.
Diesen Patzer ließ Joest nicht ungestraft und fuhr die Partie sicher
nach Hause. 2:1
Als letztes war ich
wieder einmal fertig – wie hätte es auch andere sein können.
Aber ich wollte zumindest nicht 3 Stunden umsonst in Emden verbringen,
um dann mit leeren Händen wieder nach Hause fahren zu müssen.
Mein Gegner spielte Russisch. Ich wählte eine absolute Remis-Variante
und hoffte auf meine Vorteile im Endspiel. Mein Glück war, dass ich
nach einer Falle im Mittelspiel einen Bauern gewinnen konnte. Danach tauschte
ich alle Figuren ab und fand mich in einem Endspiel mit 7 gegen 6 Bauern
wieder. Immer noch nicht hoffnungslos sollte man meinen. Aber ich konnte
auf dem Damenflügel einen Freibauern schaffen, der den Sieg bringen
sollte, denn als mein Gegner erkannte, dass ich nun die Bauern auf dem
Königsflügel abgrasen könne, gab er sofort auf. 3:1
Es geht also auch mit
drei Mann!!! Das ist das Positive an der Sache. Das Negative ist, dass
wir nun unheimlich gute Chancen auf den Aufstieg haben..... und das wollen
wir ja eigentlich gar nicht ;-)
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