von ANDREAS SLOPINSKI
Das Minimalziel ist
auf jeden Fall schon einmal erreicht der Klassenerhalt konnte mit einem
3,5:2,5 gegen die Reserve aus Aurich vorzeitig gesichert werden. Das Ergebnis
spiegelt allerdings nur bedingt den eigentlichen Verlauf der Begegnung
wieder. Vor allem die Partien an den hinteren Brettern sahen schon sehr
schnell vielversprechend für uns aus. Ein deutlicher Sieg zeichnete
sich ab, jedoch spielte das Schicksal ein sehr merkwürdiges Spiel
mit Nanne Nannen.
Unsere Gäste aus
Aurich reisten mit einem schönen Geschenk für uns an. Nur mit
fünf Mann stellten sie sich uns entgegen. Das zweite Brett wurde großzügigerweise
freigelassen, so dass wir den ersten Punkt kampflos erringen konnten. Johannes
Hilbrands stand allerdings völlig umsonst auf, aber ein kühles
Bier um kurz nach 10 kann auch darüber hinwegtrösten. ;-) 1:0
An Brett 1 tat Enno
Maruszczak wieder einmal alles, um nicht einmal ansatzweise in Schwierigkeiten
zu kommen. Die Damenindische Verteidigung ist und bleibt für Enno
ein Garant für mindestens einen halben Punkt, vor allem wenn der Gegner
nicht versucht die Partie zu gewinnen. Als die Leichtfiguren herausgetauscht
worden waren und nur noch Türme, Damen und jeweils acht Bauern auf
dem Brett standen, erfolgte auch schon das Remisangebot von Ennos Gegner.
Enno nahm an, so dass beide im Endeffekt zufrieden waren; na ja, keiner
hatte verloren... 1,5:0,5
Michael Gardey sorgte
dann für den nächsten vollen Punkt. Sein Gegner behandelte die
Eröffnung auf sehr eigentümliche Weise und verlor ein Tempo nach
dem anderen. Nach zwanzig Zügen stand Michael schon klar auf Gewinn.
Das Zentrum war besetzt, der Königsflügel stand unter Beschuss,
der eigene König war weitesgehend in Sicherheit und die schwarze Stellung
war völlig unterentwickelt. Jetzt musste nur noch der Todesstoß
erfolgen, doch dies stellte sich als schwieriger heraus, als man annehmen
sollte. Irgendwie gab es kein Durchkommen. Dann erspähte Michael allerdings
doch eine Lücke im schwarzen Lager und zertrümmerte die schwarze
Königsstellung völlig. Nach drei Stunden konnte Michael ein lautes
Matt von sich hören lassen. 2,5:0,5
Es fehlte also nur
noch ein Punkt, um den Sieg perfekt zu machen. Auf diesen Punkt mussten
wir aber noch warten. Zuerst gab es schlechte Nachrichten von Joest Wessels.
Joest machte in der Eröffnung mit den schwarzen Steinen einen kleinen
Fehler und konnte den Läufer auf c8 einfach nicht ins Spiel bringen.
Ein Riesen-Springer auf e5 brachte dann entscheidenden Vorteil für
Weiß. Joests Gegner konnte zwei Bauern gewinnen und wickelte dann
sehr geschickt ab. Joest blieb nur noch die Aufgabe. 2,5:1,5
So lag es also an mir
für die Entscheidung zu sorgen und das tat ich natürlich gern
;-). Zuerst musste ich mich aber mit einem ganz zähen Franzosen abgeben.
Ich suchte zwar Lücken in der gegnerischen Stellung, fand aber absolut
gar keine. Also blieb mir nur noch kneten, schieben und auf Fehler meines
Gegners warten. Solche Fehler kamen dann erfreulicherweise auch. Erst konnte
ich einen Bauern gewinnen, und einen gedeckten Freibauern auf f6 postieren.
Dies reichte zum Sieg. Nach weiterem Materialgewinn und kurz vor der Umwandlung
meines Freibauern gab mein Gegner auf. 3,5:1,5
Jetzt wurde die Begegnung
gegen Aurich aber kurios. Nanne Nannen profitierte von Unkenntnissen in
der Pirc-Ufimzew-Verteidigung seines Gegners und gewann schon nach etwa
zehn Zügen einen Bauern und konnte die Bauernreihen des Aurichers
deformieren. Nanne spielte sehr klug weiter und tauschte die Damen und
die Leichtfiguren. Dann lenkte Nanne in ein gewonnenes Endspiel ein. Er
konnte noch zwei weitere Bauern gewinnen. Nanne besaß also
noch zwei Türme und fünf (!!) Bauern, sein Gegner nur zwei Türme
und zwei (!) Bauern. Der Sieg lag also in der Luft. Das Glück verließ
Nanne dann aber sehr plötzlich. Er stellte einen ganzen Turm ein
nach den Gründen für diesen Fauxpas lässt sich lange suchen,
wir konnten aber nach einer halben Stunde nach der Beendigung der Partie
immer noch keine finden. Es war einfach nur ein Fehler, der Nanne wohl
am meisten geärgert hat. Somit hieß es also zum Schluss 3,5:2,5
Jetzt stehen noch die
Begegnungen gegen Esens und Emden für uns an, und dann ist die Saison
auch schon wieder beendet. Der Abstieg ist für uns genauso wenig ein
Thema wie der Aufstieg. Zum besagten Aufstieg kann man der Mannschaft des
VfR Heisfelde schon gratulieren, die sich vorzeitig den Meistertitel sichern
konnte. Dazu herzlichen Glückwunsch!
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Matchstatistik -
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