Nachdem wir den Jahreswechsel
als Co-Tabellenführer erleben durften, erwartete uns mit den Schachfreunden
Quakenbrück in Runde 5 ein Gegner, hinter den wir erstmal drei Fragezeichen
machten. Bisher hatten wir gegen dieses Team noch nicht gespielt. Immerhin
hatte Quakenbrück die Mannschaft von WSF geschlagen und war auf dem
Papier sogar etwas stärker, was uns Warnung genug war. Mit einem knappen
Endresultat wurde also gerechnet, und genauso kam es dann auch.
Zunächst konnte
ich an Brett 3 ein Remis beisteuern. Die Partie hatte recht geschlossenen
Charakter, bis wir letztlich ein paar Figuren wegtauschten. Die Luft war
danach etwas raus, obschon ich am Damenflügel leicht passiver stand,
konkret war aber für keine Seite etwas zu sehen. Wir einigten uns
jedenfalls auf ein Remis. 0,5:0,5 nach gut zwei Stunden Spielzeit.
Auch ansonsten wies das allgemeine Bild noch eine recht ausgeglichene Lage
auf. Eine schlecht stehende Partie am Spitzenbrett wurde durch eine gutstehende
Partie an Brett 7 aufgewogen.
Am Spitzenbrett hatte
Edwin Lehmann ausgangs der Eröffnung einen schweren Stand. Nachdem
alle Leichtfiguren getauscht waren, eroberte der Quakenbrücker einen
Bauern und besaß auch die offenen Turmlinien. Klaus-Dieter Smidt
an Brett 7 hingegen kam gut ins Spiel und konnte sich - in schwieriger
Stellung - einen Mehrbauern sichern. Die nächste Entscheidung fiel
allerdings am Nachbarbrett 8: Heiko Lewin stand mit einem wohlplacierten
Springer im Zentrum ein wenig aktiver, sah aber keinen konkreten Gewinnweg
und offerierte ein Remis. Sein Gegner wollte aber noch ein wenig spielen,
und stellte prompt wenig später eine Figur ein. Er musste aufgeben.
Damit gingen wir erstmals in Führung. 1,5:0,5. Heiko steht
nach einer abermals starken Leistung nun bei sehr guten 3,5/4 Punkten.
Allerdings erreichten
wir anschließend beim Brett von Klaus lediglich eine Punktteilung.
Klaus' Gegenüber gelang bei gleichzeitigem Damentausch der Rückgewinn
des Minusbauern, wonach er Remis offerierte. Zu diesem Zeitpunkt stand
die Partie an Brett 4 sehr gut, und Klaus nahm das Angebot an. 2:1.
Und damit gleich weiter zu Brett 4: Frank Hildebrecht hatte eine sehr scharfe
Position auf dem Brett, zwischenzeitlich sah es schon einmal nach Figurengewinn
aus, der Quakenbrücker verteidigte aber gut. Frank drang aber letztlich
mit den Schwerfiguren auf die 8. Reihe ein und kam zu einer nicht mehr
abwendbaren Mattdrohung. Somit führten wir 3:1. Tolle Leistung
abermals von Frank. Mit 4 Pkt. ist er nun punktbester Spieler.
Nun war aber der Anschlußpunkt
für Quakenbrück fällig. Edwin hatte zwar am Spitzenbrett
noch mal alles versucht, doch Quakenbrücks Nr. 1 brachte seine Vorteile
souverän nach Hause. 3:2 nur noch. Allerdings standen wir bei
keinem der verbliebenen Bretter auf Verlust. Ein Mannschaftserfolg deutete
sich also bereits an. An Brett 5 hatte Teamkäpt'n Manfred Gosseling
eine lange Zeit recht verschachtelte Position. Diese wurde dann unter Abtausch
aller Figuren peu a peu geöffnet, beide Seiten besaßen lediglich
noch einen Läufer und natürlich diverse Bauern. Manfred hatte
2:1 Bauern am Königsflügel, auch sein König und sein Läufer
schienen ein wenig aktiver placiert zu sein als ihre jeweiligen Antipoden.
Allerdings hatte der Quakenbrücker seinerseits einen Freibauern in
der Mitte. Man einigte sich - wohl zurecht - auf ein Remis. 3,5:2,5.
Die entscheidende Partie
wurde an Brett 2 gespielt. Die verbliebene Partie an Brett 6 war zu diesem
Zeitpunkt arg remisverdächtig. Zu Brett 2: Martin Klinkenborgs Gegner
hatte die Sizilianische Verteidigung gewählt. Martin baute eine offene
Stellung auf. Es gelang ihm die Fesselung eines Springers in der Brettmitte,
was das gegnerische Spiel ein wenig hemmte. Zudem drohte Martin, mit Öffnung
am Damenflügel den Druck zu erhöhen. In dieser schwierigen Lage
verbrauchte der Quakenbrücker fast seine gesamte Bedenkzeit. Schließlich
hatte er noch ca. 2 Minuten für 22 Züge. Er spielte nun aber
blitzschnell. Martin blitzte nicht mit, sondern spielte bei einer Restbedenkzeit
von 45 Minuten langsam.
Plötzlich brachte
der Quakenbrücker mit hängendem Blättchen ein Turmopfer.
Martin, der nun auch schon bei weniger als fünf Minuten stand, nahm
dies aber nicht an. Die Annahme hätte wohl verloren. Stattdessen wickelte
Martin anderweitig ab und erreichte schließlich eine total gewonnene
Stellung. Nach Gewinn von Dame für Turm ging kurz vor der Zeitkontrolle
ein weiterer Turm von Schwarz verloren, gleichzeitig fiel das Blättchen.
Martin und Holthusen hatten gewonnen. 4,5:2,5. Blieb noch Brett
6 mit Stephan Slopinski, der traditionell immer die letzte Partie zu spielen
scheint. Hier wurde ein Endspiel erreicht, in welchem beide Seiten über
sieben symmetrisch verteilte Bauern verfügten. Stephan verfügte
noch über Turm und Springer gegen Turm und Läufer. Der Holthuser
drang schließlich mit dem Turm auf die vorletzte Reihe des Gegners
ein und stand sogar aktiver, vermied aber das Risiko und spielte auf Remis.
Darauf einigte man sich dann direkt nach Beendigung von Brett 2. 5:3.
Damit stehen wir bei
7:3 Mannschaftspunkten. Der Abstiegskampf dürfte damit ad acta gelegt
worden sein. Interessant ist nun, wie die Nachholspiele der 4. Runde ausgehen,
die in den nächsten beiden Wochen stattfinden sollen. Holthusen jedenfalls
ist in vier Wochen wieder dran und "freut" sich schon auf das Auswärtsspiel
in Wildwesthausen, welches bei dem genannten Punktestand also in aller
Ruhe angegangen werden kann. Danach geht es noch gegen Emden und die beiden
Wilhelmshavener Mannschaften.
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Matchstatistik -
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