Turm Holthusen ist
Herbstmeister! Mit einem überzeugenden 7:1 wurde die Zweite Mannschaft
aus Varel heute in der 4. Runde der Bezirksklassensaison geschlagen. Im
Gegensatz zum VfB Stuttgart und zu Schalke 04, die sich gestern gegenseitig
darin überboten, den Herbsttitel NICHT zu erringen, nahmen wir ihn
natürlich gerne mit, auch wenn dieser erstmal bedeutungslos ist. Mit
einem Sieg in dieser Höhe hatten wir nicht gerechnet, zumal Varel
- bis auf Brett 1 - im Prinzip mit der besten Mannschaft spielte. Bei uns
spielte wieder Andreas Slopinski für Klaus-Dieter Smidt, dasselbe
Team also, welches in der Vorrunde so erfolgreich gegen den WSC aufspielte.
Nach bereits einer
Stunde Spielzeit war die erste Partie beendet. Heiko Lewin hatte an Brett
7 den gegnerischen König früh ins Freie gelockt, dort ging's
ihm dann auch prompt mit starkem Figurenangriff an die Gurgel. 1:0.
Nun passierte aber lange Zeit nicht viel. Die Gäste spielten zumeist
eher solide, sodaß wir durchaus an mehreren Brettern die Initiative
übernehmen konnten. Auch lehnten wir in dieser Phase mehrere Remisangebote
ab, zumindest an den ersten vier Brettern gab es welche. Die Partien waren
enger, als es das Endergebnis vielleicht aussagt, und die Gastgeber machten
uns das Leben z.T. sehr schwer.
Die nächste Entscheidung
fiel dann an Brett 6. Stephan Slopinski konnte sich einen Mehrbauern sichern,
anschließend wurde peu a peu abgetauscht. Dennoch mußte man
noch genau spielen, aber Stephan konnte den Vorteil letztlich transportieren.
2:0.
Das war schon mehr als die halbe Miete. Dann gab's wieder mal das obligatorische
Remis an Brett 3. Anscheinend bin ich diese Saison zuständig für
die gegnerischen Ehrenpunkte. Zwischenzeitlich hatte ich zwar einen Mehrbauern,
aber meine Aktivität wurde so leicht zurückgedrängt wie
ein Angriff von Borussia Dortmund. Am Ende stand ich zwar wohl immer noch
besser, war aber in Zeitnot und konnte mich leider nicht zum Durchbruch
im Zentrum entschließen. Ich nahm ein Remisangebot an. 2,5:0,5.
Weiter ging's an Brett
8: "Ersatzmann" Andreas spielte mit Schwarz eine aggressive Eröffnung
und konnte sich durch eine Fesselung ein Übergewicht von Läufer
gegen zwei Bauern sichern. Nach dem Tausch der Damen und einem Turmpaar
war das Endspiel nur noch eine Frage der Technik, und unser Incrediboy
meisterte dies problemlos. 3,5:0,5. Ein positionelles Spiel war
an Brett 4 zu sehen. Frank Hildebrecht versuchte, im Zentrum Druck zu machen,
sein Gegner wählte die f-Linie als Angriffsschneise. So richtig weiter
kamen aber wohl beide Seiten nicht. Ein Remisangebot lehnte Frank zunächst
ab, ein paar Züge später nahm er dann aber doch an. 4:1.
Eine sehr schöne
Partie gab es am Spitzenbrett zu sehen. Edwin Lehmann, der positionelle
Vorteile hatte, stand vor der Entscheidung, durch ein Figurenopfer auf
Königsangriff zu spielen. Nach langem Überlegen entschloß
er sich dann auch dazu, da der Gegner in starker Zeitnot war. Vielleicht
hätte es für den Vareler eine rettende Variante gegeben, doch
mangels Zeit gelang es ihm nicht, ein Hintertürchen zu finden. Edwin
bekam das geopferte Material mit Zinsen zurück und hatte ein gewonnenes
Damenendspiel mit Mehrbauern und starkem Freibauer auf dem Brett. 5:1.
Äußerst
spannend war es auch an Brett 5. Manfred Gosseling war bereit, nach der
Eröffnung Material für einen Königsangriff zu geben, doch
sein Gegner sah alles und wählte andere Wege. Allerdings erhielt Manfred
einen starken Freibauern. In der Folge wurde nun zunächst Material
abgeholzt, bis schließlich der Freibauer für einen Figurengewinn
sorgte. Manfred hatte letztlich als einzige Figur noch einen Springer bei
noch div. Bauern auf beiden Seiten. Nun hatte der Vareler allerdings auf
jeder Brettseite einen Freibauern bilden können, welche auch schnell
gefährlich vordrangen. Manfreds Springer schien nicht mehr rechtzeitig
zurückkommen zu können, da er auf der gegnerischen Grundreihe
stand. In starker Zeitnot gelang es Manfred aber kaltblütig, mit dem
Pferd einen wahren Husarenritt hinzulegen und mit dem Einstreuen von Schachs
noch irgendwie in letzter Sekunde heimzukehren. Danach war das Endspiel
klar gewonnen. 6:1, und für Manfred eine Nominierung zum "Galopper
des Jahres".
Den Abschluß
bildete einmal mehr Martin Klinkenborg am 2. Brett. Er hatte ein Gambit
gewählt und schien auch ausgangs der Eröffnung recht zufrieden.
Die Stellung wurde aber zunehmend kompliziert und Martin investierte viel
Zeit. Doch unser Mann behielt bei den folgenden taktischen Abwicklungen
die Oberhand und holte sich nicht nur den Bauern zurück, sondern sogar
noch einen weiteren dazu. Am Ende hatte sogar der Vareler starke Zeitnot,
doch man rettete sich über die 40 Züge. In einem Turm+Springer-Endspiel
holte Martin sich dann den nächsten Bauern, und sein Gegner gab die
Partie verloren. 7:1.
Nun wurde die Tabellenführung
also erstmal sicher verteidigt. Allerdings warten im nächsten Jahr
noch ein paar Brocken, so z.B. in der ersten Runde des neuen Jahres WSF
II. Dies dürfte eine ganz knifflige Angelegenheit werden. Es folgen
dann noch die Teams von Jever II und Rhauderfehn. Abschließend hier
noch der Link zur Weihnachstabelle.
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Matchstatistik -
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