Auch am dritten Spieltag
warteten unsere Bezirksligakrieger weiter vergeblich auf den ersten Saisonsieg.
Schlimmer noch, es wurde eine Niederlage daheim gegen das Team vom WSC.
Da wir leider auf wichtige Stammkräfte nicht zurückgreifen konnten,
kam dieser Verlust nicht ganz unerwartet, aber das nötige Quentchen
Glück war auch wirklich nicht auf unserer Seite. Ein Unentschieden
wäre heute durchaus möglich gewesen. So oder so hilft es aber
nicht viel, und die Nichtabstiegsränge müssen erstmal wieder
erreicht werden.
Zum Spiel: Bei uns
fehlten mit Martin Klinkenborg und Andreas Slopinski zwei wichtige Kräfte.
Dafür waren - wie schon in der Auftaktrunde - Klaus-Dieter Smidt und
Joest Wessels im Einsatz. Insgesamt waren die Gäste sicherlich leicht
favorisiert, aber der DWZ-Abstand war nicht so groß, als daß
ein Kampf um Punkte aussichtslos gewesen wäre.
Den Auftakt machte
diesmal Ludger Hülsmann an Brett 4. Ludger hatte eine taktische, zweischneidige
Stellung auf dem Brett, als er durch einen Fingerfehler einen wichtigen
Zentralbauern einstellte. Dieser Nachteil war in der Folge nicht mehr auszubügeln
und die Partie ging recht schnell verloren. 0:1.
Joest an Brett 8 hatte
ebenfalls eine scharfe Stellung, und optisch betrachtet schien die Position
im dynamischen Gleichgewicht. Aber die Königsstellung von Joest war
wohl doch etwas anfälliger, und der schwarze Angriff an besagtem Flügel
erwies sich als sehr stark. 0:2.
Kein guter Auftakt,
aber es war nun zunächst Heiko Lewin an Brett 6, der die Holthuser
Hoffnungen hochhalten konnte. Heiko bekam schönes Figurenspiel und
konnte in die gegnersiche Stellung eindringen. Nach einem Schlagwechsel
blieb eine Figur auf der Habenseite plus gute Stellung. Sowas läßt
sich Heiko nicht mehr nehmen und er verkürzte auf 1:2.
Die sonstige Lage war
zu diesem Zeitpunkt recht ausgeglichen: Es gab drei Bretter, die etwa gleich
standen, und an jeweils einem Brett hatte jede Mannschaft einen Mehrbauern.
Der Unterschied letztlich war der, daß die Gäste das Brett mit
dem Mehrbauern gewinnen konnten, während wir dies nicht schafften.
Aber wie...
Zunächst ein Remis
an Brett 7. Klaus zeigte eine gute Leistung und hatte im Zentrum das etwas
bessere Spiel, während der Gegner sein Spiel auf den Damenflügel
verlegte, welcher aber recht geschlossen war. Da keine Seite einen Fortschritt
erzielen konnte, einigte man sich auf ein leistungsgerechtes Remis. 1,5:2,5.
Remis auch an Brett
3. Manfred Gosseling nahm dort ein entsprechendes Angebot an, da er sich
in erster Linie darauf beschränken musste, einen gegnerischen Durchbruch
im Zentrum zu vermeiden. Das konnte er auch bewerkstelligen, nur waren
die Möglichkeiten, auf Gewinn zu spielen, dadurch eben recht limitiert.
Punktteilung also okay. 2:3.
Nun hatte ich gehofft,
an Brett 2 einen Mehrbauern zur Geltung zu bringen. Diesen konnte ich recht
früh gewinnen und führte die Partie durch eine turbulente Zeitnotphase
in ein wohl gewonnenes Endspiel mit Mehrbauer und Springer gegen Läufer
mit zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel auf der Habenseite.
Hier unterlief mir ein grobes Versehen und mein Gegner tauschte die Leichtfiguren
zwecks Erringung eines gedeckten Freibauern und damit eines Remis-Bauernendspiels.
2,5:3,5.
Das war ein bitterer und heute entscheidender Rückschlag.
Denn nun lehnte Manfred
Lennartz in einer Remisstellung an Brett 6 ein entsprechendes Angebot ab,
wozu wir ihm auch rieten. Das erwies sich aber als ein Fehler, denn in
der Stellung mit Läufer und zwei Bauern gegen vier Bauern war bei
der gegebenen Konstellation ohnehin nicht mehr drin als ein Remis, welches
noch durch genaue Züge zu sichern war. Tja, die Hitze des Gefechtes...
Bei Remis hätte man noch auf das Spitzenbrett hoffen können,
wo wir -mittlerweile - auch einen Mehrbauern hatten. Manfred spielte aber
auf Gewinn, welchen er auch nur um Haaresbreite in einem Bauernendspiel
verpasste und die Partie verlor. Die Stellung wäre Remis gewesen,
wenn man den letzten Bauern gegeben hätte und mit dem König "hintengeblieben"
wäre, was Fritz bestätigt. 2,5:4,5.
Somit war das Resultat
am verbliebenen Brett 1 nur noch für die Statistik wichtig. Und wir
werden sehen, daß das Ergebnis bei Manfred sich doch nicht mehr auf
das Endergebnis ausgewirkt hätte. Edwin Lehmann zeigte am Spitzenbrett
aber eine hervorragenden Leistung und konnte sich einen Mehrbauern sichern,
welchen er in ein Endspiel mit Springer gegen Läufer transportierte.
Edwin versuchte alles, aber seine Gegnerin verteidigte genau und sicherte
das Remis. 3:5.
Also, 4:4 war möglich,
wenn ich das Endspiel gewinne, wonach Manfred sicherlich das Remis angenommen
hätte. Sei es drum. Nun fahren wir in zwei Wochen zum letzten Spiel
des Kalenderjahres zum Mitabstiegskandidaten aus Aurich. Dort geht es fast
schon um alles. Wer diesen Wettkampf verliert, wird den Abstieg wohl nur
noch schwerlich vermeiden können, obschon danach noch fünf weitere
Runden kommen. Na, schaun mer mal...
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Matchstatistik -
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Ohne Worte
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