Papenburg hieß
der Gegner in der dritten Runde der laufenden Bezirksligameisterschaften.
Für beide Teams geht's wohl dieses Jahr eher um den Klassenerhalt.
Die bisherige Bilanz gegen die Emsländer war mit jeweils zwei Siegen
und einem Unentschieden ausgeglichen. Heute wollten wir gerne in dieser
Statistik in Führung gehen, um uns nach unten hin etwas Luft zu verschaffen.
Die beiden Teams waren in etwa gleichstark besetzt, zumindest auf dem Papier.
Dabei kam uns allerdings zu Gute, daß bei den Gästen zwei gute
Spieler zu ersetzen waren, wobei Papenburg schließlich Brett 3 sogar
auflassen musste. Frank Hildebrecht brauchte also nicht einzugreifen.
Somit gingen wir 1:0
in den Wettkampf. Lange deutete aber alles auf einen knappen Ausgang hin.
Der Kampf begann mit unserem ersten (!) Remis in dieser Saison. An Brett
8 war Andreas Slopinski eigentlich ganz gut aus der Eröffnung gekommen,
und die jeweiligen Heere standen entwicklungsbereit zum Kampfe, als man
sich entschied, ein Remis zu machen. Damit konnte Andreas wohl zufrieden
sein, immerhin kam er nur als Ersatzmann in das Match. 1,5:0,5.
An Brett 7 wollte Heiko Lewin hingegen seinen neunten Sieg in Folge feiern.
Danach sah es aber überhaupt nicht aus, denn er büßte eine
Qualität ein und stand auch sonst eher bedenklich. In dieser Phase
stand der Wettkampf auf der Kippe.
Aber Heiko drehte den
Spieß noch um. Er gewann die Qualität zurück. In dem Bauernendspiel
hatte Heiko dann zwar weniger Bauern, aber sein Freibauer war einfach schneller
und ging zur Dame. Ein wichtiger Punkt, und doch noch der neunte Sieg!
Damit stand es 2,5:0,5 für uns. Nun sah es ganz gut aus. Ein
weiteres Remis gab es an Brett 2 zu sehen. Martin Klinkenborg bekam zwar
durch Zugumstellung einen Drachen serviert, und man erwartete einen scharfen
Kampf. Doch beide Spieler, die als taktisch stark und angriffsfreudig eingeschätzt
werden können, spielten mit gebremstem Schaum und hatten soviel Respekt
voreinander, daß sie sich nach rund 20 Zügen auf ein Remis einigten.
Die Stellung dürfte auch recht ausgeglichen gewesen sein. 3:1.
An Brett 5 kam ich
für Schwarz sehr gut raus und sicherte mir das Läuferpaar. Mein
Gegner Bernhard Meiners mußte auch noch einen Doppelbauern auf der
c-Linie hinnehmen, den ich belagern konnte. Ein starker Springer im Zentrum
gab ihm aber noch genügend Gegenspiel. Ein Remis lehnte ich zunächst
ab, aber nachher ließ ich mich auf eine Zugwiederholung ein. Vielleicht
hätte man noch ein paar Züge machen können, aber angesichts
des Spielstandes schien mir dies ok. 3,5:1,5. Edwin Lehmann stand
zu diesem Zeitpunkt auf Gewinn an Brett 1, die beiden anderen Bretter waren
aber kritisch.
Edwin konnte im Mittelspiel
unter Abtausch einiger Figuren einen Bauern gewinnen. Diesen transportierte
er nach und nach. Später ließ er dann seine Bauern am Damenflügel
rollen und schaffte eine Umwandlung, wonach die Partie entschieden war.
4,5:1,5!
Damit hatten wir schon gewonnen. Dennoch war es knapper, als es dieser
Zwischenstand aussagt. Und das war gar nicht mal nötig. Manfred Gosseling
hätte an Brett 4 einen gesunden Mehrbauern in einem reinen Schwerfigurenendspiel
haben können. Aber auch ohne den Bauern war die Partie völlig
ausgeglichen. Sein Gegner lehnte ein Remisangebot ab, und Manfred schlitterte
nach dem Damentausch langsam in ein schlechtes Turmendspiel. Der gegnerische
König sammelte ein paar Bauern ein und Manfred mußte aufgeben.
4,5:2,5.
Etwas unglücklich, damit war das Pech der Papenburger an Brett 7 wieder
ein wenig ausgeglichen.
Am letzten noch verbliebenen
Brett, dem sechsten, wurde weiter hart gekämpft. Eine Partie mit einer
packenden Schlußphase gab es dort bei Ludger Hülsmann. Ludger
hatte im Mittelspiel danebengegriffen und zwei Figuren für Turm verloren.
Die schwarzen Leichtfiguren blieben aber passiv und unser Mann hatte wohl
noch ungefähren Ausgleich. Dann zauberte er taktisch, wonach er eigentlich
hätte verlieren sollen. Die Stellung war aber äußerst kompliziert.
Der Papenburger griff fehl, danach war es wieder Remis. Er griff nochmal
daneben, und unser Mann stand auf Gewinn. Der nächste Fehler lag bei
uns - Remis. Dann Fehler Papenburg - wieder gewonnen. Fehler Ludger - wieder
Remis. Und das alles innerhalb von acht Zügen. Durch Zugwiederholung
machte man dann das Remis fest. 5:3. Hier diese dramatische Schlußphase
zum nachspielen.
Und da sage noch einer,
Schach ist nicht spannend! Und gut, daß wir alles Menschen sind und
keine Computer. Nun also, erfolgreicher Tag für Turm Holthusen. Der
nun kommenden Auswärtsaufgabe in Wildeshausen kann man so schon ein
wenig gelassener entgegensehen.
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Matchstatistik -
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Der Analyseraum
im Holthuser Spiellokal (nur Heimmannschaft)
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