Bezirksliga, 2. Runde:
Nach dem Auftaktunentschieden gegen Lohne ging es nun nach Ganderkesee.
Muß ich nochmal erwähnen, daß wir gegen diesen Gegner
noch nie gewinnen konnten? Habe ich doch schon letztes Jahr! Und auch diesmal
war es nicht anders. In fünf Vergleichen gab es bislang nur zwei Ergebnisse:
Entweder holten wir ein 4:4 oder wir verloren mit exakt 3:5. Und auch diesmal...
Wir mussten heute auf
Andreas Slopinski verzichten, dafür spielte erstmals Keno Lübsen.
Er machte seine Sache recht gut und auch sonst hatten wir alles an Bord.
Auch auf dem Papier waren wir zumindest nicht Außenseiter, immerhin
an vier Brettern hatten wir einen DWZ-Vorsprung von ca. 100 Punkten. In
Summe würde ich sagen, Holthusen eventuell leicht im Vorteil. Der
Kampf wogte hin und her, alle Partien wurden entschieden und erst am Schluß
schlug dann das Pendel aus - zugunsten der Gastgeber.
Doch der Reihe nach:
An Brett 8 gab Keno wie gesagt einen guten Einstand. Bis ins Endspiel war
die Partie völlig ausgeglichen. Bei symmetrischer Bauernstruktur hatte
Keno Läufer gegen Springer + die Damen auf dem Brett. Unser Spieler
tauschte dann die Damen, was ihn etwas in Nachteil brachte, denn der Springer
erwies sich als stärker und ging schließlich auf Bauernraub
am Damenflügel aus, was die Entscheidung brachte. 0:1. Schade,
aber dennoch Lob für eine gute Leistung an unseren jüngsten Spieler!
Der Ausgleich ließ
nicht lange auf sich warten. Martin Klinkenborg hatte an Brett 2 einen
flexiblen Aufbau gewählt und die Felderschwächen im gegnerischen
Lager gut nachweisen können. Ein Remis lehnte er ab und gewann wenig
später eine Figur gegen Bauer durch ein Fesselungsmotiv. Das war natürlich
hier die Entscheidung und der Ausgleich. 1:1. Auch sonst standen
wir zu diesem Zeitpunkt gut im Saft: Ludger Hülsmann und ich hatten
identische Eröffnungen auf dem Brett und von Beginn an druckvolles Spiel,
auch Heiko Lewin konnte sich über zuwenig Angriffsmöglichkeiten
nicht beklagen. Manfred Gosseling und Manfred Lennartz waren ebenfalls
zufriedenstellend aus der Eröffnung gekommen und wir schienen auf
einem guten Weg.
Aber es gab dann zunächst
einen Rückschlag am Spitzenbrett: Bei Edwin Lehmann hatte sich eine
taktische Partie mit einer Serie von Abtauschmanövern ergeben, und
man landete schnell im Endspiel. In jenem hatte Edwin einen Mehrbauern,
aber meinte selbst hinterher, er hätte zu dem Zeitpunkt schlechter
gestanden. Wir hofften aber zumindest auf ein Remis, doch das gegnerische
Figurenspiel war wohl zu aktiv und Edwin verlor. 1:2. Das war sicherlich
ein schmerzlicher Rückschlag an dieser Stelle.
Jetzt jedoch konnte
erstmal an zwei gutstehenden Brettern die Ernte eingefahren werden: Heiko
an Brett 7 öffnete die f-Linie gegen den kurz rochierten gegnerischen
König und brachte nach und nach alle Figuren für den Angriff
in Stellung. Dieser gipfelte dann in einem Einschlag auf f7, wonach Heiko
schonmal einen Mehrbauern besaß. Um den Angriff zumindest einstweilen
abzuwehren, mußte sein Gegner weiteres Material ins Geschäft
stecken und hatte irgendwann einen Turm weniger, was Heiko sich auch nicht
mehr nehmen ließ. 2:2.
In meiner Partie hatte
ich an Brett 3 Raum im Zentrum und Angriff am Königsflügel. Mein
Gegner riegelte dort ab, aber ich konnte am Damenflügel weitermachen.
Irgendwann gewann ich als Folge einen Bauern im Zentrum, es wurde aber
sehr taktisch und ich mußte den Bauern auch wieder abgeben. Nach
einem Springerverlust wenig später setzte mein Gegner nochmal alles
auf eine Karte, aber ich gewann eine weitere Figur und die Partie war gelaufen.
3:2.
Die Führung, aber
mittlerweile sah es nicht mehr ganz so rosig aus. Ludgers Druck war ein
wenig verflogen, Manfred G. stand materiell im Nachteil und Manfred L.
immer noch ungefähr ausgeglichen. Wir hofften zumindest auf ein 4:4,
aber verloren nach und nach alle drei Partien. Manfred G. an Brett 4 stand
nach der Eröffnung ganz ok und hatte mit Schwarz einen flexiblen Aufbau
gewählt. Allerdings konnte der Gegner mit einer Gabel und weiteren
Tricks auf c7 einschlagen, was Manfred eine Qualität kostete. In der
Folge setzte unser Mann nochmal alles auf eine Karte, hatte aber zunehmend
auch mit der Zeitnot zu kämpfen. Am Ende war diese Partie nicht zu
halten. 3:3.
Eine Zeitnotschlacht
hatte sich auch bei Manfred L. an Brett 6 ergeben. Beide Spieler hatten
in einer ausgeglichenen, aber nicht unbedingt einfachen Stellung nicht
mehr viel Zeit bis zur Kontrolle. Manfred geriet dann etwas unter Druck
und konnte plötzlich ein Matt nur unter Materialverlust abwenden.
Somit war auch diese Partie verloren. 3:4. Die Hoffnung ruhte nun
also auf Ludger an Brett 5. Dies war wohl die größte Kampfpartie
heute.
Ludger hatte im Mittelspiel
klare Vorteile. Ein schön placierter Springer im gegnerischen Lager
und eine geschwächte Königsstellung beim Gegner gipfelten dann
darin, daß Ludger eine Qualität gegen einen Bauern gewinnen
konnte und auch weiterhin aktiver stand. Vielleicht war sein Damentausch
zu früh, nicht leicht zu sagen, aber der Gegner erhielt plötzlich
drei verbundene Freibauern im Zentrum, von denen unser Mann nur einen rasieren
konnte. Die beiden anderen waren so stark, daß der gegnerische Läufer
Ludgers Turm überlegen war. Die Partie ging verloren. 3:5.
Ok, also Abstiegskampf
in dieser Saison. Aber davon musste man ohnehin ausgehen. Es wird nicht
leicht, aber im Moment gibt es noch keinen Grund, die Flügel hängen
zu lassen. Nächster Gegner in vier Wochen ist der SC Wilhelmshaven
daheim.
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Matchstatistik -
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Warten auf den
ersten Sieg gegen Ganderkesee
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