Nach einem bisher
eher lauen Saisonauftakt (Unentschieden in der Liga, Aus im Viererpokal)
traf es die erste Mannschaft von Turm Holthusen jetzt richtig hart: In
der zweiten Runde der Bezirksligasaison verlor man böse mit 2:6 beim
starken Aufsteiger aus Lohne. Holthusen mußte auf zwei Topleute (Hermann
Koenen und Frank Hildebrecht) verzichten und auch ein Brett offenlassen.
Dennoch durfte man noch auf Punkte hoffen, da beide Teams von der Spielstärke
her in etwa als gleichwertig einzuschätzen waren. Doch tragisch starb
mit jeder weiteren Partie eine Hoffnung nach der anderen. Ein rabenschwarzes
Wochenende für Turm Holthusen.
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Gewohnt solide:
Edwin Lehmann (re.) kam
mit positionellem
Spiel zum Remis am Spitzenbrett
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Der Unglücksrabe:
Manfred Gosseling
verdarb seine schöne
Partie an Brett 5
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Das Unglück nahm
bereits Konturen an, als sich Patrick Schwarz nach rund einer Stunde verkombinierte
und mit einer Minusfigur dastand. Damit lag das Team 0:2 zurück,
was Holthusen psychologisch nicht unbedingt nach vorne brachte. Überhaupt
nicht ins Spiel kam auch Klaus-Dieter Smidt, welcher recht früh einen
Bauern verlor. Zwar hatte sein Gegner eine schlechte Bauernstellung, aber
auch das angenehmere Figurenspiel. Klaus kam nicht zur Rochade und ging
im Angriffsfeuer der gegnerischen Figuren unter. 0:3.
Doch es sollte noch
"besser" kommen. Martin Klinkenborg an Brett zwei spielte seinen gewohnten
Sizilianer und bekam Angriffsspiel auf dem Damenflügel, wohin der
Lohner auch rochiert hatte. Zwar hatte dieser etwas Gegenspiel am Königsflügel,
doch Martin schien schneller zu sein. Jedoch kam der Holthuser in dieser
komplizierten Stellung in haarsträubende Zeitnot (15 Züge in
5 Minuten) und mußte einen Turm geben. Kurz darauf versiegte der
Angriff komplett und es stand 0:4.
Nun konnte es nur noch
um Schadensbegrenzung gehen. Für die sorgte dann Heiko Lewin. Er kam
zwar etwas passiv aus der Eröffnung, konnte aber im Mittelspiel wieder
ausgleichen. Sein Gegner hatte dann einen blackout und ließ sich
einzügig mattsetzen. Damit konnte die Aufholjagd ja wohl beginnen,
zudem Manfred Gosseling und ich ganz passabel standen? Nein, nicht an diesem
Tag. Das Spitzenbrett kam über Remis nicht hinaus. Edwin Lehmann kam
mit seiner gewohnt positionellen Spielweise zwar zu leichten Vorteilen
im Mittelspiel, sah für sich aber wohl keine Perspektiven im Endspiel
und nahm ein Remis an. Damit war der Wettkampf endgültig verloren.
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Time is money:
Martin Klinkenborg
mal wieder auf Kriegsfuß
mit der Uhr
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Eine Cola macht
noch keinen Sommer:
Klaus-Dieter Smidt
(re.) kam ins Grübeln
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An Brett vier ließ
ich mich angesichts dieses Spielstandes dann ebenfalls auf Remis ein. Ich
spielte ein positionelles Damengambit und tauschte bereits im frühen
Mittelspiel in ein einfaches Turmendspiel mit einer Bauernmehrheit am Damenflügel
ab. Ich unternahm aber angesichts des Spielstandes keine Gewinnversuche
mehr. Damit stand es 2:5. Jetzt hatte Manfred an Brett fünf
die Chance, das Ergebnis noch einigermaßen erträglich erscheinen
zu lassen.
Doch Holthusen hatte
seinen Kelch an diesem Tage immer noch nicht bis zur Neige gelehrt. Mnafred
spielte den scharfen Vierbauernangriff in der Königsindischen Verteidigung.
Er bekam gutes Figurenspiel, was sich schließlich im Gewinn einer
Leichtfigur gegen zwei Bauern niederschlug. Er gewann einen weiteren Bauern
und übersah dann sogar die Möglichkeit, dreizügig mattzusetzen
(O-Ton Manfred: "Das war eigentlich schon einzügig, so offensichtlich
war das.") Stattdessen griff er jedoch fehl und stand kurz darauf mit leeren
Händen da. Diese Partie war sozusagen der Zuckerguß auf dem
Grabstein. 2:6.
Damit ist Holthusen
zu raten, in den nächsten Runden dringend ein paar Punkte einzufahren,
bevor man sich ganz unten wiederfindet. Doch in dieser Saison scheint Pech
an den Händen der Holthuser zu kleben.
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Matchstatistik -
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